Uniform
Darstellergruppen > Militär > Regiment v. Ditfurth
Die Uniform
Wie für viele andere deutsche Mittelstaaten so bildete auch für die Armee der Landgrafschaft Hessen-Kassel das preußische Militär unter Friedrich dem Großen das häufig nachgeeiferte Vorbild auf dem Gebiet der Uniformierung und Heeresorganisation. Gerade während des hier interessierenden Zeitraums war dieses Phänomen in Hessen-Kassel unter Landgraf Friedrich II. besonders markant. Die Uniformierung und die Ausrüstung unterschied sich lediglich durch andere Hoheitszeichen von derjenigen der Armee des Namensvetters in Berlin.
Der wichtigste Bestandteil der Uniformierung eines hessischen Infanteristen zu dieser Zeit war der Uniformrock aus dunkelblauem Wolltuch mit rotem Innenfutter und Aufschlägen in Regimentsfarbe. Er reichte mit seinen Schößen im Rücken bis knapp oberhalb des Knies. Die Unterkleidung bestand aus einem leinernen Hemd, einer ärmellosen Weste, die bis auf die Oberschenkel reichte, und einer knielangen Hose. Dazu wurden Halbschuhe und schwarze Gamaschen getragen, die bis über das Knie gingen. Weste, Hose und Gamaschen bestanden ebenfalls aus Wolltuch, für die Sommermonate gab es aber auch Garnituren aus Leinen.
Eine steife Halsbinde aus wollenem Gewebe rundete die Bekleidung ab. Das Kopfhaar wurde an den Schläfen gelockt getragen, ein mit einem Band umwickelter Zopf von rund 50 Zentimeter Länge war obligatorisch. Bei mangelndem Haarwuchs mußten Perücken oder falsche Zöpfe getragen werden. Als Kopfbedeckung diente dem Infanteristen gewöhnlich der Dreispitz. Grenadiere und Füsiliere, zu denen auch das Regiment von Ditfurth gehörte, trugen besondere Kopfbedeckungen.
Der Uniformrock des Regiments von Ditfurth hatte nach zeitgenössischen Bildhandschriften Aufschläge an der Brust, eine Umlegekragen und runde, geschlossene Ärmelaufschläge aus gelbem Abzeichentuch. Die Schoßumschläge ließen das rote Innenfutter hervortreten. Die Knöpfe waren aus Zinn. Weste und Hose bestanden aus weißem Tuch, die Halsbinde war von schwarzer Farbe.
Aufgrund der Stellung als Füsilier-Regiment trugen Unteroffiziere und Gemeine des Regiments von Ditfurth keine Hüte sondern die sogenannte Füsiliermütze. Diese ähnelte sehr der Kopfbedeckung, die die Soldaten der Grenadierkompanie des Regiments trugen. Charakteristisches Merkmal beider ist das hohe Frontblech aus versilbertem Messing, das im Flachrelief ein regimentsspezifisches Emblem trug.
Als Bewaffnung diente eine glattläufige Steinschloßmuskete mit aufpflanzbarem Bajonett. Mehr als Statussymbol denn als Waffe wurde ein gebogener Säbel an einem ledernen Leibriemen getragen. Weiterer unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung war die große Patronentasche aus schwarzem Leder, die, sechzig Schuß fassend, an einem breiten Lederbandelier auf dem Rücken hing. Zur feldmarschmäßigen Ausrüstung gehörten ein Tornister aus rauhem Kalbsfell und ein leinerner Brotbeutel, beide zum Umhängen. Feldflaschen und Schanzwerkzeuge wurden unter den Soldaten einer Zeltgemeinschaft verteilt, Zelte, Kochgeschirr und anderes Lagergerät wurden auf Fuhrwerken transportiert.